Badische Zeitung, 14. Januar 2017
Kandern (jut). „Tatütata“-Rufe und ein rhythmisches „Feu-er-wehr, Feu-er-wehr“ sind schon von weitem zu hören. Aufgeregt hopsen 40 Drittklässler aus der Hebelschule in Rheinfelden am Wiesenrand auf und ab; vier Lehrerinnen haben ihre liebe Mühe, die aufgekratzte Meute im Zaum zu halten.
Die Kinder sind eingeweiht in die große Feuerwehrübung auf der Jugendherberge „Platzhof“, schon jenseits der Scheideck aber noch auf Kanderner Gemarkung, die sich am Mittwochabend vor ihren Augen abspielt. Und drei der Kinder spielen im Szenario eine wichtige Rolle – sie haben sich als „vermisste Personen“, wie es im Feuerwehr-Jargon heißt, in den oberen Räumen der Jugendherberge versteckt.
13 Fahrzeuge – zur Begeisterung der Buben
Herbergsmutter Sabine König hat um 19.05 Uhr die Alarmanlage im Platzhof ausgelöst. Angenommen wird ein Brand im Gebäude. Die Schüler und ihre Lehrerinnen kommen in kleinen Gruppen aus der Herberge und treffen sich an der mit einem Piktogramm ausgewiesenen „Sammelstelle“. Die Lehrerinnen zählen durch. Drei Kinder fehlen. Der Gesamtkommandant der Kanderner Feuerwehr, Günter Lenke, hat die Lösch- und Rettungsübung mit dem Alarm eingeleitet. „Wir haben mehrere Jahre nicht am Platzhof geübt – das war wieder einmal nötig“, berichtet er.
Laut Rettungsplan müssten die Wehren zuerst aus den beiden nahegelegenen Steinener Ortsteilen Schlächtenhaus und Endenburg, dann erst aus Kandern eintreffen. Schon nach sieben Minuten rollt das erste Feuerwehrfahrzeug, ein Löschfahrzeug aus Schlächtenhaus, in den Hof, gefolgt von einem Mannschaftstransportwagen – dann reißt die Kette nicht ab. Zur Begeisterung der Buben sind nach kurzer Zeit bereits 13 große und kleine Fahrzeuge vorgefahren. Auch das Kanderner Fahrzeug mit der bis auf über 30 Meter ausfahrbaren Drehleiter trifft ein.
Sabine König hält laminierte Pläne bereit, die die Stockwerksaufteilung und die Fluchtwege in der Jugendherberge zeigen. Auch die Feuerwehr hat Unterlagen zum Gebäude mitgebracht. Jetzt geht alles Schlag auf Schlag: Zwei Atemschutzgeräteträger laufen ins Haus, um die vermissten drei Personen zu suchen. Die Drehleiter wird positioniert und ausgefahren. Die drei beteiligten Wehren rollen Schläuche ab und verkoppeln diese.
Zum Schluss noch ein Geburtstagsgeschenk
Auf der Rückseite des Platzhofs liegt ein Hydrant, der angeschlossen wird, weitere Leitungen führen Richtung Löschteich. Eine Versorgungsleitung von 400 Metern Länge wird auch zum Brandweiher am Auhof hergestellt. Die Schüler schätzen, wie lange die Atemschutzgeräteträger brauchen, um die drei Klassenkameraden zu finden. Das geht glücklicherweise ganz schnell, die Feuerwehrleute führen die drei „Opfer“ aus der Jugendherberge.
Mittlerweile sind 75 Feuerwehrleute vor Ort. Der Löschangriff startet von oben über die Drehleiter und zudem rund um das Gebäude. Die Zusammenarbeit der Wehren mit den Einsatzleitern Jens Probst und Zugführer Mike Lenke (Kandern), dem Steinerner Gesamtkommandanten Hildolf Schwald und Oberlöschmeister und Einsatzleiter Armin Schlozer (Schlächtenhaus) sowie dem Endenburger Kommandanten Thomas Forsthuber klappt reibungslos. Alles läuft Hand in Hand. Günter Lenke macht einen entspannten Eindruck – auch als die Feuerwehrleute untereinander Wasservorräte vergleichen und auf „einigen Rohren mehr Druck“ fordern.
Als klar ist, dass die Übung ein voller Erfolg war und beendet werden kann, hält es die zappelnden Kinder nicht länger. Begeistert stürzen sie sich kreischend in den auslaufenden Löschangriff. „Hoffnungslos, in neuen T-Shirts und in Hausschuhen – die können sich jetzt alle wieder umziehen“, stöhnen die Lehrerinnen. Für ein kleines Mädchen, das Geburtstag hat, organisiert Lenke eine Überraschung: Es darf mit einem Feuerwehrmann in den Korb der großen Drehleiter, die ausgefahren wird und über das Gelände schwenkt. Die Schülerin strahlt.
Liebe Familie König, liebe Mitarbeiter des Platzhofes!
Wir danken euch für die ausgesprochen schöne Zeit bei euch! Nicht nur, dass euer Hof, die Jugendherberge und Landschaft drumherum (auch im Herbst) bezaubernd ist und man sich fast wie in einem
Heimat-und Westernfilm fühlt, nein, euer Essen, die Zimmer, der Pferdekunde- und Reitausflug, die Freizeit- und Flammenwerfer-Lagerfeuermöglichkeiten sind einfach bombastisch! Alle unsere
Stadtkinder haben sich wohlgefühlt, schwärmen immer noch von ihrer schönsten Klassenfahrt und den unerwarteten Erlebnissen... Besonderen Dank müssen wir aber für eure Hilfsbereitschaft und
Freundlichkeit aussprechen, u.a. dafür, dass ihr eure Gäste unaufgefordert sucht, wenn sie sich im Wald verlaufen haben oder das Gepäck transportiert, wenn der bestellte Bus nicht kommt ;-)!
Vielen Dank und bis bald!
B.Arnold-Eichler
i.A. der Klasse EDV7, Freie Christiche Schule Freiburg
Bericht zur Reiterjugendfreizeit 2011 in Kandern auf dem
Platzhof:
Viertklässler aus Lörrach erlebten spannende Tage in Kandern .
Am 23. Mai stiegen wir in Haagen in den Zug nach Steinen. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus nach Kandern zum Platzhof. Als wir dort ankamen, begrüßten wir alle
die zwei Zwergziegen Lola und Lilli, die natürlich sofort vor uns Reißaus nahmen. Nun waren wir Kinder im Gehege und die Ziegen sprangen über die Wiese davon. Nachdem wir sie wieder eingefangen
hatten, schleppten wir unser Gepäck auf die Zimmer, bezogen unsere Betten und dann ging es zum Mittagessen. Es gab leckere Spaghetti mit Tomatensoße.
Am Nachmittag gingen wir mit einer Biologin in den Wald. Sie erklärte uns, dass in einer Hand voll Erde mehr Tiere leben, als auf der ganzen Welt Menschen. Nun buddelten wir im Waldboden nach
kleinen Tierchen. Wir fanden Würmer, Spinnen, Schnurfüßer, Erdläufer, Weberknechte und sogar einen Pseudoskorpion. Aber das Tollste war, dass wir ein Rehgebiss fanden.
Auf dem Platzhof durften wir immer wieder die Ziegen an der Leine herumführen. Wir trieben mit ihnen auch Sport. Die Ziegen konnten zum Beispiel balancieren. Wir lockten sie auf eine schmale Bank
und sie trabten brav darüber. Am lustigsten fanden wir, dass die Ziegen auf ihren Hinterbeinen stehen konnten und sich mit den Vorderpfoten an uns abstützten, wenn wir ihnen Gras über ihre Köpfe
hielten.
Am nächsten Tag ging es zum Klettern. Wir lernten zuerst einen Klettergurt anzulegen. In einem Baum war schon ein Seil in zehn Meter Höhe befestigt. Nun versuchten wir, am Seil gesichert bis dort
hinauf zu klettern. Wenn wir wieder hinunter wollten, mussten wir uns abseilen und dabei immer mit den Füßen am Baumstamm abstoßen. Das war richtig schwierig und anstrengend, aber es hat viel
Spaß gemacht und wir waren alle sehr stolz auf uns.
Auch das Kistenklettern war toll. Wir waren wieder angeseilt und mussten auf eine Getränkekiste steigen. Dann wurde uns die nächste Kiste in die Hand gegeben und wir mussten sie auf die erste
stellen und darauf klettern. Dann kam wieder eine neue Kiste zum Stapeln und Hochklettern und so weiter. Es gab 15 Kisten, auf die wir klettern konnten. So viele hat niemand von uns geschafft.
Aber der Rekord lag bei zwölf Kisten. Wir mussten das Gleichgewicht gut halten können. Wenn wir dann mal runter fielen, waren wir natürlich am Seil gesichert. Trotzdem erschreckten wir uns. Aber
wenn wir dort oben hingen und herum baumelten, fanden wir es lustig, und die mühsam aufgestapelten Kisten fielen mit viel Krach auf den Boden. Wir hatten viel Spaß und wären alle so gerne noch
viel länger geblieben.
Badische Zeitung 08. Juli 2011
Aktivprogramm im Landschulheim
Die vierte Klasse verbrachte vom 20.10. - 22.10.2010 ihre Schullandheimzeit in der Jugendherberge Platzhof in Kandern.
Am 21.10. wurden wir von einem texanischen Ranger, der zur Jugendherberge gehörte, zu einem besonderen Training eingeladen. Er wollte uns seine drei Border-Collies zeigen. Border-Collies sind die schlausten Hunde der Welt und sie brauchen immer etwas zu tun. Sie finden den Weg nach Hause zurück, auch wenn sie weit von zu Hause entfernt sind. Die drei Hunde waren sehr gut erzogen. Eine Hündin von ihm wurde sogar schon einmal Europameisterin im Schafe hüten. Der Ranger hat nur deshalb Schafe angeschafft, damit seine Hunde etwas zu arbeiten haben. Alle aus unserer Klasse fanden das Erlebnis sehr spannend. (Tobias)
Gleich nach den Pfingstferien, am 7. und 8. Juni 10 stand für die Klasse 3c aus Wittlingen ein zweitägiger Aufenthalt auf dem Platzhof auf dem Programm.
Frohgelaunt und aufgeregt fuhren wir mit dem Linienbus nach Kandern.
Bei der August-Macke-Schule trafen wir uns mit der Klasse von Frau Schmidt (ehemals Förster) aus Staufen. Auf der Wanderung über die Scheideck bis zu unserem Quartier entstanden schon die ersten
freundschaftlichen Kontakte. Die Pause an der Roten Rain Hütte nutzten die Kinder schon für gemeinsame Aktivitäten.
Die erste Herausforderung stellte dann das Bettenbeziehen auf dem Platzhof dar. Aber schließlich schafften es alle. Nach dem Mittagessen durften wir nach Lust und Laune draußen unterschiedlichen
Beschäftigungen nachgehen: Tischtennis, Ziegen spazieren führen, Federball, Reitwanderung....
Am abendlichen Lagerfeuer wurden lustige Lieder zur Gitarrenbegleitung von Frau Schmidt und Herrn Kern gesungen.
Die Nacht war für einige ziemlich kurz, da in den Zimmern erzählt, gespielt und vorgelesen wurde (mit Taschenlampenbeleuchtung).
Bei dem ein oder anderen kam auch etwas Heimweh auf. Aber am nächsten Morgen ging es allen wieder gut.
Nachdem die Zimmer geräumt und besenrein waren, machten wir uns auf den Weg zum Vogelpark.
Wenig Schlaf und müde Beine plagten manche auf der Wanderung.
Bei der Berberaffenfütterung und der Greifvogelschau im Vogelpark waren die „Strapazen“ vergessen, weil uns die Tiere unglaublich faszinierten.
Am späten Nachmittag holten uns unsere Eltern ab.
Alle waren sich einig: Das waren zwei schöne Tage!
Gerne würden wir wieder zusammen ins Landschulheim!
Regen schreckte Besucher nicht ab / Bauernkabarett kam besonders gut an
Kleines Wiesental (hf). Wenn es den Titel des Rekord-Festdorfes gäbe, läge Wies sicher auf einem der vordersten Ränge. Nach Dorf- und Musikvereinsjubiläum zog der 20. Jubiläums-Weideviehmarkt wieder Scharen von Besuchern ins Kleine Wiesental, die sich diese Veranstaltung trotz Regensnicht entgehen lassen wollten.
Schon am Morgen gestaltete sich die Parkplatzsuche trotz der freundlichen Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr schwer. Heftige Regenschauer zum Auftakt konnten die Gäste, die aus Freiburg, dem Kreis Waldshut und der benachbarten Schweiz angereist kamen, nicht abschrecken. So konnte Ortsvorsteher Rolf Vollmer den 20. Weideviehmarkt vor einer beeindruckenden Publikumskulisse eröffnen. Die Viehversteigerung war für die Händler, die Landwirte und für die Besucher eine Attraktion. Eugen Simen jun. verstand es als Versteigerer, die Tiere ins rechte Licht zu rücken und zu guten Preisen zu verkaufen. Auch wenn bei zurückhaltenden Geboten der Einstieg bisweilen leicht abgesenkt werden musste, gingen doch alle Tiere über dem Grundgebot an ihre neuen Eigentümer. Lediglich ein fröhlich springendes Kälblein durfte wieder zurück in den heimischen Stall. Nach einer kräftigen Mahlzeit im Weideschuppen zeigten die Wieser, dass sie es verstehen, ein Fest zu organisieren. Sabine König und ihre Begleiter beeindruckten mit einer rasanten Westernvorführung auf feurigen Pferden.
Einige Kinder hatten unter Leitung von Hannelore Sturm und unterstützt von ihren Pferden die Geschichte der Besiedlung Nordamerikas einstudiert. Zu der beeindruckenden Vorführung der Hütehunde, die unter Leitung von Schäfer Bruce Tamlyn eine Schafherde auf Kommando über einen Parcours führten, die Herde teilten, einzelne Tiere isolierten und dann wieder die Gruppe zusammen brachten, standen die Gäste wieder dicht gedrängt am Gatter. Dann ging es wieder in den Weideschuppen, wo die Besucher gespannt auf die Buure zum alange, ein Bauernkabarett, warteten.
Nikolaus König aus Breitnau als Buur und Wolfgang Winterhalder aus Neustadt als Ruhrpott-Tourist Schwaderlappe, als Betriebskontrolleur oder als Motivationsberater für Landwirte, sprachen und kalauerten den Kleinwiesentäler Bauern und ihren Gästen aus dem Herzen. Ärger mit Subventionen, die Alltagssorgen der Bauern oder der Milchstreik trafen genau den Nerv des Publikums und bescherten den schauspielernden und singenden Schwarzwaldbauern einen kräftigen Applaus.
Die Weidegemeinschaft Wies hatte den Weideviehmarkt auch in diesem Jahr zusätzlich mit einem großen Bauernmarkt erweitert.
Ein bisschen mehr Sonne wäre schön gewesen, sagte Heiner Brunner, Vorsitzender der Weidegemeinschaft, zufrieden sei er aber trotzdem gewesen.